
Fruchtige Zitronennoten ziehen sich durch diese weichen, buttrigen Plätzchen, die förmlich auf der Zunge zergehen. Sie fühlen sich samtig an und kommen durch die Mischung aus Butter, Mehl und Speisestärke so extrem zart daher. Ein zitroniger Guss mit leicht säuerlicher Süße rundet alles ab und bringt richtig gute Laune selbst an grauen Tagen.
Ich hab das Ganze an einem tristen Wochenende ausgetüftelt, als ich dringend etwas Sonniges gebraucht hab. Als die Zitronenschale in der Backstube roch, wurde direkt alles viel besser. Sogar mein Mann, der eigentlich nur Schokolade will, hat sieben Stück direkt wegschnabuliert und meinte, die wären „gefährlich lecker“. Seitdem gehören sie bei uns zum Standard auf jeder Kaffeetafel oder beim Plätzchenteller an Weihnachten – keiner kann widerstehen!
Geniale Kekszutaten
- Frische Zitronen: Sowohl Saft als auch Schale geben das richtige Aroma – viel natürlicher als irgendwelche Zitronen-Extrakte
- Butter aus Europa: Mehr Fett = mehr Geschmack und die besten, feinen Keksstrukturen überhaupt
- Speisestärke: Lässt die Plätzchen so zart schmelzend werden, verhindert zu viel Gluten im Teig
- Guter Puderzucker: Löst sich richtig im Teig und sorgt für ein glattes Mundgefühl, kein Knirschen
Ich hab zig Varianten getestet und festgestellt: Mit Bio-Zitronen schmecken sie deutlich intensiver, weil das Aroma in der Schale steckt. Meine Oma schwor immer auf ungesalzene Butter zum Backen, damit man das Salz später genau dosieren kann – das zahlt sich bei diesen sensiblen Keksen total aus.

So geht’s (in umgekehrter Folge)
- Finish mit Stil
- Sind deine Kekse abgekühlt, kommt je ein Teelöffel Glasur in die Mitte, läuft dann schön zum Rand. Jetzt noch etwas frische Zitronenschale draufstreuen – sieht hübsch aus und verstärkt das Aroma. Lieber erst komplett trocknen lassen (ungefähr 1 Stunde), bevor du sie wegräumst.
- Herrliche Glasur mixen
- Puderzucker sieben, dann zusammen mit Saft und Schale von Zitronen glatt rühren. Die Masse soll glänzen und langsam vom Löffel fließen, aber nicht runterlaufen. Mit etwas mehr Saft oder Zucker kannst du noch nachjustieren.
- Kühlen wie ein Profi
- Lass die fertigen Plätzchen fünf Minuten auf dem Blech liegen. Dann vorsichtig, zum Beispiel mit einem dünnen Pfannenwender, auf das Gitter zum ganz Auskühlen legen – dauert etwa eine halbe Stunde. So schmilzt der Guss später nicht weg.
- Backen bis zum Ziel
- Ab in den vorgeheizten Ofen (Bleche weiter auseinander, am besten in zwei Einschüben). Lass sie so 10–12 Minuten drin, schau am besten gegen Ende. Die Kekse sehen dann noch richtig hell aus, nur am Rand leichte Bräune – so bleiben sie soft! Nicht zu lange drinlassen, sonst werden sie trocken.
- Plätzchen formen
- Immer einen gehäuften Esslöffel Teig abstechen, zwischen den Händen zu Bällchen rollen. Die dann mit ausreichend Abstand aufs vorbereitete Blech geben – sie laufen beim Backen noch auseinander. Jeden Ball leicht flach drücken, etwa einen Daumen dick.
- Teig fertigstellen
- Die trockenen Zutaten in Portionen zum Buttermix geben, langsam unterrühren, nur bis alles aufgenommen ist (nicht zu stark mixen). Fertiger Teig hält zusammen, ist aber schön weich. Falls zu klebrig, kurz kühlen.
- Trockene Zutaten mischen
- Mehl, Speisestärke und Salz in einer Schüssel vermengen – so sitzt alles später gleichmäßig im Teig und keiner bekommt nur Mehlnester ab.
- Zitronenpower zufügen
- Schale frisch abreiben, Saft pressen, ab in die Buttermischung. Das Ganze kurz einarbeiten, so verteilt sich das frische Aroma gut. Die Mischung wird dabei leicht „krisselig“, das legt sich, sobald Mehl dazu kommt.
- Buttercreme zaubern
- Butter (zimmertemperiert, nicht aus der Mikrowelle!) und Puderzucker kräftig mit dem Mixer schlagen, bis das richtig hell und fluffig wird – dauert gute 3 Minuten. Die Luft, die dabei reinkommt, macht den Teig später luftig.
- Vorbereitung läuft
- Ofen rechtzeitig auf 175°C (Ober-Unterhitze) aufdrehen. Backbleche mit Backpapier belegen, Butter schon aus dem Kühlschrank holen – nicht in der Mikrowelle vorkauen!
Geduld zahlt sich bei zarten Plätzchen immer aus – das hab ich von Oma gelernt. Meine Schwester hat’s zu hektisch gemacht und die Butter zu wenig lang mit Zucker aufgeschlagen. Die Kekse liefen zu sehr auseinander und waren viel zu fest. Also: Die vollen 3 Minuten fürs Aufschlagen bringt wirklich was!
Frische Zitronen-Serviervorschläge
Diese Plätzchen passen super zu einer Tasse Tee am Nachmittag oder zur Kaffeepause. Die sind beim Buffet nach reichhaltigem Essen die beste Abwechslung. Auf alten Porzellantellern oder einer schönen Etagere kommen sie besonders hübsch zur Geltung.
Für Feiern kannst du je zwei Plätzchen mit etwas Lemon Curd dazwischen zusammensetzen. So bekommst du kleine „Sandwiches“, die noch einen Kick extra bekommen. Gerade auf Hochzeiten oder Babypartys sorgt das für staunende Gäste.
Im Sommer sehen sie mit frischen Beeren (z.B. Himbeeren oder Blaubeeren) nicht nur knallig aus, sondern schmecken dazu auch richtig frisch. Zum Winter passen sie toll zu Earl Grey Tee, weil die Bergamottenoten und die Zitrone sich klasse ergänzen.
Geschmacks-Varianten
Du willst was anderes probieren? Nimm statt Zitrone mal Orange: Zesten und Saft rein und alles wird etwas süßer und milder, perfekt zu den Feiertagen. Kleingeschnittene Cranberries oder weiße Schokostücke machen den Teig noch spannender!
Mit Limette machen sie sich fast wie im Urlaub – einfach Limettenschale und -saft ersetzen, und ein Löffel Kokosraspel dazu im Teig wie auch als Topping schmeckt richtig tropisch und gibt einen extra Frischekick.
Wer’s exklusiv will, gibt einen Esslöffel Limoncello sowohl in den Teig als auch in den Guss – schmeckt schön erwachsen und macht Eindruck bei Abendessen oder bei Hochzeitsfeiern, weil’s dem Aroma noch das gewisse Extra gibt.

Aufbewahrung leicht gemacht
Am besten legst du die glasierten Kekse nebeneinander in einen gut schließenden Behälter, so bleiben sie perfekt und kleben nicht zusammen. Solltest du doch stapeln, immer Butterbrot- oder Backpapier dazwischenlegen. Bei normaler Raumtemperatur bleiben sie etwa eine Woche frisch – am allerbesten sind sie aber an den ersten drei Tagen!
Für stressige Zeiten einfach ungeglaste Plätzchen auf Vorrat backen und einfrieren. Immer mit Papier zwischen den Schichten, so verkleben sie nicht. Einmal aufgetaut und glasiert, schmecken sie wieder wie gerade gebacken – bis zu drei Monate geht das gut im Tiefkühler.
Du willst noch spontaner Plätzchen? Den geformten Teig roh einfrieren – Bällchen einzeln auf Blech frosten, dann in Tüten abfüllen, so halten sie zwei Monate. Bei Bedarf direkt aus dem Tiefkühler backen, einfach zwei Minuten länger im Ofen lassen und schon duftet’s frisch.
Seit zehn Jahren gibt’s die bei uns bei fast jedem besonderen Anlass – und ich schwöre: Das Geheimnis ist wirklich nur die Qualität der Zutaten und dass man vernünftig arbeitet, statt komplizierte Extras zu erfinden. Mama sagt immer: Bei schlichten Plätzchen sieht man, wer es kann, weil man nix rausreden kann. Das trifft auf diese Zitronen-Schmelzplätzchen absolut zu – aus ein paar Basics wird richtig was Besonderes, wenn du dir Mühe gibst. Wenn Freunde nach meinen Plätzchen fragen, meinen sie immer genau die hier. Echt erstaunlich, wie wenig für bleibenden Eindruck reicht.
Häufig gestellte Fragen
- → Warum schmelzen diese Kekse so im Mund?
- Durch die Kombi aus ordentlich Butter und Speisestärke werden die Kekse mega zart und bröckeln auf der Zunge direkt weg. Die Stärke sorgt richtig schön für locker und weich.
- → Kann ich auch ohne Küchenmaschine backen?
- Klar, geht auch. Du kannst einen Handmixer nehmen oder einfach einen großen Holzlöffel und Muskelkraft. Es dauert dann bisschen länger, bis Butter und Zucker fluffig werden, aber klappt genauso.
- → Wieso sind meine Kekse beim Backen auseinander gelaufen?
- Wahrscheinlich war die Butter zu weich oder warm. Stell den Teig nach dem Formen einfach mindestens 'ne Stunde kalt. Oder leg die fertigen Kugeln noch kurz ins Gefrierfach vorm Backen. Dann behalten sie besser die Form.
- → Lassen sich die Kekse eigentlich einfrieren?
- Na klar! Du kannst entweder den rohen Teig schon als Bällchen einfrieren – einfach auf ein Blech legen, anfrieren lassen und dann in einen Beutel geben. Oder die ungeglasten, fertig gebackenen Kekse einfrieren. Roh aus dem Eisfach? Einfach 1-2 Minuten länger backen, fertig.
- → Woran sehe ich, dass die Kekse fertig sind?
- Die Kekse sollen kaum Farbe bekommen – höchstens ein bisschen Gold am Rand. Dann sind sie genau richtig. Zu dunkel werden sie leider trocken. Lieber etwas eher rausnehmen, sie werden beim Abkühlen noch etwas fester.