Saftiges Fladenbrot mit frischen Waldkräutern

Flaumiges Fladenbrot mit duftenden Bärlauchblättern verbindet die Backkunst Indiens mit unseren Frühlingskräutern zu einem unschlagbaren Geschmackserlebnis. Das würzige Aroma des Bärlauchs passt wunderbar zum weichen Teig und schafft ein vielseitiges Brot, das sowohl scharfe Currys als auch heimische Eintöpfe toll ergänzt. Die grünen Tupfer machen das normale Naan zu einem echten Hingucker, der den Frühling auf deinen Teller zaubert.

Als ich Bärlauch zum ersten Mal entdeckte, war ich auf einer Frühlingswanderung und plötzlich roch der ganze Wald nach Knoblauch. Heute gehört das Sammeln dieser Waldpflanze zu meinen liebsten Aktivitäten im Frühling. Mich begeistert immer wieder, wie vielseitig er ist – man kann ihn für einfaches Pesto oder eben für dieses tolle Naan Brot nutzen. Beim Sammeln pass ich gut auf, nehme nur saubere Stellen und achte drauf, ihn nicht mit gefährlichen Pflanzen wie Maiglöckchen zu verwechseln.

Ich war total begeistert von diesem Brot, als ich durch Nordindien reiste und den Bäckern zuschauen durfte, wie sie es in ihren Lehmöfen zubereiteten. Mit schnellen Bewegungen klatschten sie den Teig an die heißen Wände des Tandoors, wo er schnell zu einem blasigen, duftenden Brot wurde. Als ich wieder in Deutschland war, hab ich viel ausprobiert, um ein ähnliches Ergebnis in meiner Küche zu kriegen. Die Idee, unseren Bärlauch reinzumischen, kam mir, weil ich zwei Küchenwelten verbinden wollte.

Ich mach den Teig gern nebenher, während ich das Hauptgericht koche, weil die Ruhezeit super praktisch ist. So wird alles gleichzeitig fertig. Wenn ich mal mehr Stress hab, kann der Teig auch bis zu 60 Minuten ruhen – das macht die Küche entspannter und bringt sogar mehr Geschmack ins Brot.

Merken

Zutaten

• Frischer Bärlauch: gibt das tolle Aroma und die schöne grüne Farbe
• Weizenmehl: macht die Grundlage für ein weiches, elastisches Brot
• Backpulver: hilft beim Aufgehen und macht das Brot fluffiger
• Trockenhefe: sorgt für die luftige Struktur und gute Teigentwicklung
• Salz: hebt den Geschmack hervor und bremst die Hefe etwas ein
• Schwarze Sesamsamen: bringen nussigen Geschmack und schöne Optik
• Geschmolzene Butter: macht den Teig weich und gibt Geschmack
• Zimmerwarme Milch: weckt die Hefe auf für perfektes Aufgehen
• Joghurt: macht den Teig saftig und bringt eine leichte Säure
• Butter zum Bestreichen: gibt dem fertigen Brot Glanz und extra Geschmack

Bei diesem einfachen Rezept macht die Qualität der Zutaten den Unterschied. Besonders wichtig ist richtig frischer Bärlauch, den ich am liebsten selbst im Wald sammle oder vom Markt hole. Als Mehl nehm ich gern Typ 550, weil es genau richtig ist für weiche aber formstabile Fladenbrote. Der Joghurt sollte nicht zu kalt sein und vollfett für den besten Geschmack.

Zubereitung

Bärlauch fertig machen:

Den frischen Bärlauch gut unter fließendem Wasser abspülen, damit alle Erde und kleine Tierchen weg sind. Dann kurz, etwa für eine Minute, in kochendes Wasser tauchen. Das nimmt die Bitterkeit und erhält die schöne grüne Farbe. Gleich danach in Eiswasser abschrecken, damit er nicht weiterkocht und die Farbe bleibt. Gut abtropfen lassen und dann klein schneiden.

Teig machen:

In einer großen Schüssel Mehl, Backpulver, Trockenhefe, Salz und schwarze Sesamsamen mischen. Die flüssige Butter, warme Milch und Joghurt dazugeben und alles grob vermischen. Den geschnittenen Bärlauch unterheben, bis er überall im Teig verteilt ist. Den Teig auf eine bemehlte Fläche geben und etwa 10-15 Minuten kräftig durchkneten, bis er glatt und elastisch wird. Er sollte weich aber nicht mehr klebrig sein.

Teig ruhen lassen:

Den fertigen Teig zu einer Kugel formen und in eine leicht geölte Schüssel geben. Mit einem feuchten Tuch oder Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort ohne Zugluft 30-60 Minuten stehen lassen. Der Teig sollte ungefähr doppelt so groß werden. Diese Ruhephase ist wichtig, damit Geschmack und Textur richtig gut werden.

Naan formen und backen:

Den aufgegangenen Teig auf eine bemehlte Fläche geben und in 8 gleiche Stücke teilen. Jedes Stück zu einer dünnen Oval-Form rollen, etwa 20 cm lang und 10 cm breit. Eine Pfanne oder einen Gusseisengrill gut heiß werden lassen. Die Teigfladen einzeln einlegen und backen, bis Blasen entstehen und die Unterseite goldbraun wird. Dann umdrehen und die andere Seite auch goldbraun backen. Das dauert ungefähr 2-3 Minuten pro Seite.

Naan fertigstellen:

Die fertigen Brote gleich mit zerlassener Butter oder selbstgemachter Bärlauchbutter bestreichen. Das macht sie glänzend und noch aromatischer. Für Bärlauchbutter einfach weiche Butter mit fein gehacktem frischen Bärlauch und einer Prise Salz mischen. Die Naan warm servieren, am besten direkt aus der Pfanne oder in ein sauberes Küchentuch gewickelt, damit sie warm bleiben.

Servierideen

Dieses leckere Bärlauch Naan passt zu ganz vielen Gerichten und eignet sich für alle möglichen Anlässe. Zu einem echten indischen Curry serviert, nimmt es die würzigen Soßen auf und bringt durch den Bärlauch eine frische Note. Besonders gut schmeckt es mit einem cremigen Joghurt-Dip aus geriebenem Gurken und etwas Kreuzkümmel, der das Knoblaucharoma vom Bärlauch super ausgleicht. Du kannst es auch toll zu gegrilltem Gemüse oder Fleisch reichen, entweder als Beilage oder um die gegrillten Sachen darin einzuwickeln.

Tricks fürs Gelingen

Für richtig gutes Bärlauch Naan gibt es ein paar kleine Kniffe, die den Unterschied machen. Den Bärlauch nur ganz kurz blanchieren – gerade lang genug für weniger Bitterkeit, aber kurz genug, damit das tolle Aroma bleibt. Beim Kneten lohnt es sich, wirklich lange dran zu bleiben, weil der Teig dadurch die richtige Elastizität bekommt. Die Ruhezeit musst du unbedingt einhalten, denn ohne sie wird weder Geschmack noch Textur richtig gut. Die Pfanne sollte heiß genug sein, damit schnell Blasen entstehen, aber nicht so heiß, dass das Brot außen verbrennt, bevor es innen durch ist.

Aufbewahrung

Frisches Bärlauch Naan schmeckt am allerbesten direkt nach dem Backen, aber mit der richtigen Aufbewahrung kannst du es auch noch Tage später genießen. In einem luftdichten Behälter im Kühlschrank hält es sich 2-3 Tage. Vorm Essen kurz in einer trockenen Pfanne oder im Toaster aufwärmen, dann wird es wieder schön weich und aromatisch. Du kannst es auch in Alufolie wickeln und kurz im Ofen erwärmen. Bei Zimmertemperatur bleibt es etwa 2-3 Stunden frisch, was super für Buffets oder gemütliche Essen ist. Wenn du es länger aufheben willst, kannst du die fertigen, abgekühlten Brote auch einfrieren – einfach in Frischhaltefolie und dann in Alufolie einwickeln.

Merken

Abwandlungen

Das Grundrezept kannst du ganz leicht nach deinem Geschmack oder je nach Jahreszeit anpassen. Wenn gerade kein Bärlauch Saison hat, kannst du frischen Spinat mit gehacktem Knoblauch nehmen – das sieht ähnlich aus und schmeckt auch toll. Für mehr Nussaroma gib geröstete Kürbiskerne oder gemahlene Mandeln in den Teig. Wenn du es würziger magst, zerstoß Kreuzkümmel oder Koriandersamen im Mörser und misch sie unter. Eine süßere Version bekommst du mit kleingehackten getrockneten Aprikosen oder Rosinen. Besonders schön wird dein Naan, wenn du verschiedene Samen wie Mohn, Leinsamen oder Sonnenblumenkerne vor dem Backen draufstreust.

Diese Mischung aus indischem Brot und unserem Frühlingskraut hat meine Küche total bereichert. Was als kleiner Versuch begann, um übrigen Bärlauch zu verwenden, ist jetzt ein fester Teil unserer Familienessen. Wenn meine Gäste zum ersten Mal in dieses aromatische Brot beißen und ihre Augen leuchten, weiß ich, dass die Verbindung zweier Kochtraditionen wirklich etwas Besonderes sein kann. Probier das Rezept nächsten Frühling aus, wenn Bärlauch wieder überall wächst, und erleb selbst, wie zwei Küchenwelten zu deinem neuen Lieblingsrezept werden können!

Häufig gestellte Fragen

→ Kann ich getrockneten Bärlauch verwenden?

Frischer Bärlauch bringt den typischen Geschmack und die schöne grüne Färbung ins Naan. Wenn du getrockneten nimmst, brauchst du viel weniger (etwa 2-3 Esslöffel) und das Brot wird nicht so grün und aromatisch. Am besten nutzt du die kurze Zeit im Frühjahr, wenn Bärlauch frisch zu haben ist.

→ Warum muss der Bärlauch blanchiert werden?

Das schnelle Kochen und danach Abkühlen im Eiswasser hat zwei gute Gründe: Das schöne Grün bleibt erhalten und der Geschmack wird etwas sanfter. Wenn du den vollen Bärlauchgeschmack magst, kannst du diesen Teil weglassen und den Bärlauch gleich klein hacken.

→ Kann ich das Naan auch im Ofen backen?

Klar, das klappt auch prima. Heiz den Backofen auf 250°C auf (Umluft ist am besten) und leg ein Blech zum Vorwärmen rein. Die flach gedrückten Teigstücke dann für ungefähr 3-4 Minuten backen, bis sie aufgehen und leicht braun werden. Für den echten Naan-Look kannst du sie zum Schluss noch kurz unter den Grill schieben.

→ Ist Hefe wirklich notwendig, wenn schon Backpulver verwendet wird?

Beide zusammen sorgen für die typische Naan-Konsistenz - luftig aber trotzdem mit Biss. Die Hefe macht den Geschmack runder, das Backpulver gibt extra Fluffigkeit. Du kannst aber auch eins von beiden weglassen, das Brot wird trotzdem gut.

→ Wie lange halten sich die Naan-Brote?

Die Bärlauch-Fladen schmecken ganz frisch am allerbesten, bleiben aber gut eingepackt etwa 2 Tage bei normaler Zimmertemperatur oder bis zu 4 Tage im Kühlschrank lecker. Du kannst sie auch einfrieren und später im Toaster oder Ofen aufwärmen. Vor dem Essen am besten noch ein bisschen Butter drauf streichen.

→ Was kann ich servieren, wenn Bärlauch nicht in Saison ist?

Wenn kein Bärlauch zu kriegen ist, kannst du das Brot auch mit anderen grünen Sachen machen: Frischer Spinat mit etwas Knoblauch schmeckt super, auch Petersilie, Koriander oder gemischte frische Kräuter passen gut. Das Grundrezept bleibt gleich, nur der Geschmack ändert sich je nach Kräutern.