
Gefüllte griechische Kohlrouladen sind bei uns zuhause das perfekte Winterfütterchen. Zarte Blätter vom Kohl werden um saftiges Hackfleisch und Reis gewickelt und in einer zitronigen Ei-Soße geschwenkt. Genau dieses Essen bringt alle zusammen an den Tisch und wärmt so richtig durch. Jede Rolle ist samtig, lecker zitronig und macht schön satt.
Zum ersten Mal gab es Lahanodolmades für mich bei einem Winterabend mit Freunden in Athen. Seither ist das mein Lieblingsessen, wenn's besonders, sättigend und trotzdem einfach sein soll. Die zitronige Ei-Soße gibt so viel Frische – zeigt, dass auch Comfort Food richtig leicht und hell schmecken kann.
Leckere Zutaten
- Weißkohl: Such dir einen dicken, schweren Kopf mit festen Blättern, das macht's leichter fürs Wickeln
- Gemischtes Hackfleisch: Halbe-halbe Schwein und Rind für tolle Saftigkeit und kräftigen Geschmack. Achte auf schönes, nicht zu mageres Fleisch
- Kurzkochreis: Karolina oder ähnlich – saugt Flüssigkeit gut auf, bleibt dabei weich. Am besten frischen Reis ohne muffigen Geruch nehmen
- Rote Zwiebel: Lieber eine süße, feste Zwiebel verwenden, das gibt ein mildes Aroma
- Lauch: Der helle Teil wird sanft, das Grüne gibt einen leichten Zwiebel-Kick in die Soße
- Frühlingszwiebeln: Grün und Weiß bringen zwei verschiedene Frische-Nuancen. Hol dir einen richtig knackigen Bund
- Frischer Dill & Petersilie: Bringt super Frische und würzige Noten. Nimm auf jeden Fall frische Kräuter
- Karotte & Sellerie: Legen die kräftige Geschmacksbasis unten im Topf. Am besten knackig kaufen
- Olivenöl extra vergine: Macht alles herrlich cremig und gibt typischen Geschmack. Kaltgepresstes, fruchtiges ist am leckersten
- Freiland-Eier: Zimmerwarme Eier lassen sich besser zur Soße schlagen. Guck, dass sie Schale und Dotter richtig kräftig haben
- Frischer Zitronensaft & Abrieb: Die Soßenbombe. Dicke, saftige Zitronen nehmen, am besten bio
- Weizenmehl: Sorgt für einen cremigen Soßenschluss. Ungebleicht gibt einen besonders feinen Geschmack
- Meersalz & schwarzer Pfeffer aus der Mühle: Macht alles nochmal intensiver. Verwende flockiges Salz, Pfeffer frisch mahlen
- Heißes Wasser oder Brühe: Hausgemachte Brühe macht alles noch aromatischer
Einfache Anleitung
- Alles für den Kohl vorbereiten:
- Bring einen großen Topf mit Wasser etwa zu zwei Dritteln zum Kochen. Den dicken Kohlkopf hineinlegen, zehn Minuten kochen lassen, dann drehen und nochmal fünf Minuten kochen. Noch mal drehen und rausnehmen zum Abkühlen. Das Kochwasser nicht wegschütten, das brauchst du später!
- Die Füllung zaubern:
- Zwiebeln, Frühlingszwiebelweiß und hellen Lauch in Olivenöl sanft dünsten, nicht bräunen. Jetzt das Grüne der Frühlingszwiebeln dazugeben und verrühren. Reis dazu, kurz anbraten, dass er das Öl aufnimmt, dann 1,5 Tassen heißes Wasser drüber. Köcheln bis alles aufgenommen, dann beiseite abkühlen lassen. Hackfleisch, frische Kräuter, Salz und Pfeffer mit etwas Wasser gut mischen. Jetzt die Reis-Zwiebel-Masse unterheben und alles locker verkneten, bis alles vermischt ist.
- Topfboden auslegen:
- Leek-Grün, Karotten, Lorbeerblatt und Selleriestangen auf dem Topfboden verteilen. Ein paar der harten Kohlblätter oben drauf, damit nix ansetzt oder anbrennt.
- Kohlblätter rollen:
- Ganz vorsichtig die äußeren Kohlblätter abziehen. Auf die Arbeitsfläche legen und den dicken Blattstrunk flach schneiden. Jeweils gute 80g Füllung an das Blattende geben, Seiten einklappen und locker, aber fest aufrollen. Es soll nicht platzen, aber auch nicht zu locker sein. Rouladen dicht an dicht, Naht nach unten im Topf verteilen.
- Alles sanft kochen:
- Wenn der Topf voll ist, drüber salzen und pfeffern, ordentlich Olivenöl verteilen. Kleinen Teller verkehrt herum als Gewicht auf die Rouladen legen, damit nix aufgeht. Jetzt einen Liter vom Kohlwasser oder Brühe angießen. Deckel fast zu und bei kleiner Hitze etwa eine Stunde leise köcheln lassen.
- Brühe und Soßen fertig machen:
- Vorsichtig Topf kippen und etwa drei Tassen von der Kochbrühe abschöpfen, ggf. mit Wasser auffüllen. Eier, Zitronensaft und Abrieb verquirlen, nun nach und nach mit heißer Brühe vermischen, kräftig rühren – es darf nicht stocken. Für die cremige Soße Mehl in Olivenöl braun braten, dann restliche heiße Brühe einrühren, bis alles dick wird. Beide Soßen über die Rouladen gießen.
- Finalisieren und genießen:
- Deckel wieder drauf, nochmal wenige Minuten leise köcheln, bis alles toll sämig ist. Kurz stehen lassen, damit sich alles verbindet oder sofort essen. Mit frischem Pfeffer und extra Zitrone garnieren.

Wissenswertes
- Kohl ist voll mit Vitamin C und Ballaststoffen, da steckt echt was Gutes drin
- Die klassische avgolemono-Soße aus Griechenland ist ohne Mehl sogar glutenfrei
- Kann gut einen Tag vorher vorbereitet werden – dann schmeckt's oft noch besser, weil alles schön durchzieht
- Dieser Zitronen-Kick ist mein Highlight – nimmt der ganzen Mahlzeit die Schwere. Schon als Kind hab ich heimlich noch Soße aus dem Topf gelöffelt – heute klaut die ganze Familie, jeder hat seine liebste Roulade. Der erste Biss in die zarte Rolle? Einfach mega

Wie aufbewahren
Lahanodolmades halten im Kühlschrank locker bis vier Tage. Am besten tief in eine Schale packen, gut abdecken, sonst zieht die Soße Fremdgerüche. Zum Aufwärmen einfach langsam auf kleiner Flamme oder in der Mikrowelle mit etwas Wasser, so bleibt die Ei-Soße geschmeidig.
Zutataustausch
Probier mal Hack von der Pute – dann wird's leichter. Wer mag, kann auch Zucchini reinreiben, gibt extra Gemüse. Kein Rundkornreis? Einfach Arborio oder anderen stärkehaltigen Reis verwenden, wird genauso schön cremig. Zitrone ist Pflicht, aber ein Tick Orangenschale bringt noch mehr Frische.
So passt's auf den Tisch
Die Rouladen dicht nebeneinander auf den Teller, mit jeder Menge Soße und frischem Dill bestreuen. Bisschen knuspriges Brot dazu, damit ja nix von der Soße übrig bleibt! Ein schöner Teller Oliven und ein Glas Weißwein – so ist's wie ein griechisches Fest!
Hintergrundwissen
Kohlrouladen sind ein Klassiker in vielen Küchen rund um den Balkan und Osteuropa – aber die typische avgolemono-Soße macht die griechische Variante unverkennbar. Bei uns gibt's Lahanodolmades meist, wenn's draußen kalt wird – so ein echtes Festessen für den Winter oder Sonntags. Damit holst du Sonne in graue Tage!
Häufig gestellte Fragen
- → Welche Fleischsorte eignet sich am besten für die Füllung?
Mit einer Mischung aus Schwein und Rind schmeckt’s schön saftig, aber ihr könnt auch nur Rind oder mal Geflügelhack nehmen, wenn’s etwas leichter sein soll.
- → Kann man die Kohlrouladen vorbereiten?
Klar, rollt sie ruhig am Vorabend, stellt alles kalt und gebt dann am nächsten Tag nur noch die Sauce drüber. So bleiben sie schön fest und lecker.
- → Wie reißen die Kohlblätter nicht beim Füllen?
Kurz im kochenden Wasser blanchieren, dann lassen sich die Blätter super abziehen. Die dicke Rippe unten rauszuschneiden hilft auch, dann halten sie besser zusammen.
- → Wird die Zitronen-Ei-Sauce extra gekocht?
Teilweise: Erst dickt ihr sie mit etwas Mehl und Brühe auf dem Herd an, dann kommen geschlagene Eier und Zitrone dazu – das gibt der Sauce ihre samtige Konsistenz direkt über die Rouladen.
- → Welche Beilagen passen dazu?
Am besten Baguette, geröstete Kartoffeln oder ein frischer Salat nach griechischer Art – das passt richtig gut zu den würzigen Rouladen.