
Dieser wärmende Zitronen-Butter-Hähnchengenuss rettet mir regelmäßig den Sonntag. Kaum Arbeit – aber jede Menge Geschmack. Während das Hähnchen ganz langsam im Ofen bleibt, entsteht aus den simplen Zutaten eine unwiderstehliche, cremige Zitronensoße. Am Tisch will dann garantiert jeder einen Nachschlag.
Ich hab dieses Gericht zum ersten Mal in der Weihnachtszeit ausprobiert, als alles drunter und drüber ging. Ich wollte etwas Besonderes machen, aber bloß keine Stunden in der Küche verlieren. Seitdem wollen es Freunde und Familie ständig essen – sogar meine Schwägerin schwört darauf bei ihren Gästen.
Zutatenliste
- Hähnchenteile mit Haut und Knochen: Vor allem Keulen und Schenkel bringen ordentlich Geschmack und bleiben schön saftig
- Meersalz: Gibt allen anderen Gewürzen das gewisse Etwas und ist dabei mild
- Räucherpaprikapulver: Sieht nicht nur schick aus, sondern sorgt für einen kleinen Hauch Rauch
- Hähnchengewürz à la Montreal: Spart Zeit, weil gleich alles drin ist, was’s braucht
- Butter: Bildet das Grundgerüst der Soße und macht sie richtig lecker
- Rote Zwiebel: Gibt der Soße eine feine Süße
- Glatte Petersilie: Bringt frischen Geschmack und einen Farbtupfer dazu
- Knoblauch, gehackt: Wichtig für den Duft und Geschmack
- Chiliflocken: Ein kleines bisschen Kick, aber nicht zu scharf
- Hühnerbrühe: Macht die Soße würzig und verbindet alles
- Frischer Zitronensaft: Macht die Soße hell und spritzig
- Parmesan: Sorgt für Tiefe und macht die Soße leicht cremig
- Sahne: Läuft wunderbar sämig und umhüllt das Fleisch dick
Einfache Anleitung
- Zum Schluss verfeinern:
- Sobald das Hähnchen schön durchgegart ist, dreh die Grillfunktion auf volle Pulle. Stell die Form für 2-3 Minuten unter den Grill, bleib dran und schau, bis die Haut goldgelb und ein bisschen knusprig ist. Nimm das Ganze raus und verteile direkt etwas Soße über jedes Stück.
- Ab in den Ofen:
- Gieß die abgekühlte Soße über das gewürzte Hähnchen, damit alles schön benetzt wird. Ohne Abdeckung kommt die Form für etwa 1 Stunde 45 Minuten bei 190°C in den Ofen. Nach etwas über der Hälfte einmal alles vorsichtig wenden, damit jedes Teil Farbe und Geschmack bekommt.
- Hähnchen würzen:
- Während die Soße etwas abkühlt, leg die Hähnchenteile in eine große Auflaufform. Gut mit Salz, Räucherpaprika und dem Montreal-Gewürz bestreuen. Mit den Händen alles durchmischen, sodass die Gewürze überall hinkommen.
- Sahne einrühren:
- Jetzt langsam die Sahne reinlaufen lassen und ständig rühren. Noch kurz weiterköcheln – eine knappe Minute reicht, damit alles richtig zusammenkommt. Herd ausstellen und die Soße kurz ruhen lassen. Sie bleibt so cremig, wenn man sie dann gleich weiterverwendet.
- Soße mischen:
- Mit Hühnerbrühe das Ganze ablöschen und leise köcheln lassen. Parmesan einstreuen und alles umrühren, bis er geschmolzen ist. So dickt die Soße schon leicht an.
- Aromen entfalten:
- Etwas Petersilie kleinhacken, dazu mit Knoblauch geben. Kurz umrühren, ein halbes Minütchen auf der Hitze lassen, dann sofort den Zitronensaft dazu – der stoppt das Anbraten und macht alles herrlich frisch.
- Butter und Zwiebeln anbraten:
- Butter bei mittlerer Temperatur schmelzen, aber nicht bräunen lassen. Die gehackte rote Zwiebel hinein und etwa 2 Minuten anbraten, bis sie weich und etwas süß duftend ist.

Mein schönster Moment damit war, als mein mäkeligster Neffe alles weggeputzt hat und sich sogar nochmal nachgenommen hat. Das Geheimnis ist wirklich nur: Zeit lassen! Durch das langsame Backen saugt das Hähnchen all den leckeren Soßengeschmack auf und bleibt butterzart.
Vorbereitung am Vortag
Du kannst das Hähnchen bis zum Backen vorbereiten und abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Einfach vor dem Backen ungefähr 10 Minuten Extrazeit draufgeben, wenn es kalt aus dem Kühlschrank kommt. Die Aromen ziehen sogar richtig gut durch – perfekt, wenn du Gäste hast und keinen Stress willst.
Köstliche Beilagen
Diese cremige Soße schreit förmlich nach etwas, das sie aufsaugt. Am liebsten mag ich cremiges Kartoffelpüree dazu, aber Eiernudeln mit Butter oder lockerer Reis sind genauso lecker. Wer’s leichter mag, brät sich ein paar grüne Spargelstangen oder Rosenkohl – passt richtig gut als Kontrast.
Tauschideen für Zutaten
Hähnchenbrust klappt übrigens auch, dann aber kürzer backen – so etwa 45 Minuten, bis sie innen durch ist (74°C Kerntemperatur). Anstelle des Montreal-Gewürzes kannst du auch italienische Gewürze oder einfach Knoblauchpulver, Zwiebelpulver und getrocknete Kräuter nehmen. Und falls dir Sahne zu viel ist, funktioniert halb Milch halb Sahne auch – die Soße wird dann nur nicht ganz so dick.
Wenn’s hakt – so klappt’s doch
Trennt sich die Soße nach dem Backen, einfach nochmal kräftig durchquirlen. Zur Vorsicht kannst du einen Teelöffel Speisestärke vor dem Zugeben in die Sahne rühren, dann bleibt alles cremig. Wird die Hähnchenhaut nicht braun, liegt der Rost vielleicht zu tief. Dann kurz unter den Grill, wie oben beschrieben, und das Problem ist gelöst.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann ich auch Hähnchenbrust nehmen?
Klar kannst du statt dunklem Fleisch auch weißes nehmen. Achte nur drauf, dass Hähnchenbrust schneller durch ist und dann leicht trocken wird. Am besten schaust du beim Backen einfach auf die Zeit.
- → Wie bleibt das Hähnchen schön saftig?
Gieß beim Backen ruhig immer wieder von der Soße über das Fleisch und lass es nicht zu lange im Ofen. Ein Fleischthermometer hilft, damit’s nicht zu trocken wird.
- → Kann ich statt Sahne auch was anderes nehmen?
Na klar, probier’s mal mit Kokoscreme, halb Milch halb Sahne oder Naturjoghurt. Schmeckt dann etwas anders, aber klappt auch gut.
- → Was gibt’s als Beilage dazu?
Reis, Kartoffelbrei, geröstetes Gemüse oder ein knuspriges Brot passen super, damit du auch schön in die Soße tunken kannst.
- → Kann ich das Gericht vorher zubereiten?
Sicher, du kannst es vorkochen und später aufwärmen. Am leckersten bleibt die Haut aber, wenn du’s frisch fertig machst und direkt servierst.