
Rinderrouladen gehören zu den Gerichten, bei denen sich die ganze Familie auf ein traditionelles Sonntagsessen freut. Mit diesem Rezept gelingt die klassische Variante fast wie bei Oma – ideal für besondere Anlässe, aber auch, um sich einfach mal selbst etwas Gutes zu tun.
Für mich sind Rouladen jedes Mal so etwas wie ein kleiner Ausflug in meine Kindheit. Besonders der Duft beim Schmoren erinnert mich an festliche Essen mit der Familie.
Zutaten
- 8 Rinderrouladen: Sie sind das Herzstück des Gerichts. Kaufe möglichst gut abgehangenes Rindfleisch beim Metzger, das bringt den besten Geschmack und macht die Rouladen besonders zart.
- 8 Scheiben Speck: Bringt Würze und saftigen Biss; verwende frischen Bauchspeck, nicht zu fett, nicht zu mager.
- 8 Gewürzgurken: Geben der Füllung die typische pikante Note; kleine Gurken bleiben knackiger und aromatischer.
- 3 Zwiebeln: Kommen sowohl in die Rouladen als auch in die Soße; wähle feste, aromatische Küchenzwiebeln.
- 8 TL Senf: Schärft das Aroma und gibt Tiefe; am besten mittelscharf bis scharf, je nach Geschmack.
- Salz und Pfeffer: Klassische Grundgewürze, immer frisch mahlen.
- 2 Zwiebeln (für die Soße): Für das Gemüsearoma, gerne auch Schalotten für besonderen Geschmack verwenden.
- 200 g Möhren: Für Süße und Farbe in der Soße; frische Möhren nehmen, gerne Bio-Qualität.
- 100 g Sellerie: Sorgt für herzhafte Basis; Knollensellerie bringt mehr Aroma als Stangensellerie.
- 1 TL Tomatenmark: Verstärkt die Umami-Noten in der Soße, unbedingt mit anrösten.
- 800 ml Rinderbrühe (oder Rinderfond): Gibt der Soße Kraft und Tiefe; selbstgemachte Brühe bringt das beste Ergebnis.
- 2 TL Speisestärke und 2 EL Gurkenwasser: Zum Andicken und für einen feinen, säuerlichen Kick.
- 2 EL Butterschmalz: Zum Anbraten; bringt besonderen Geschmack und hohe Hitzebeständigkeit.
Schritt-für-Schritt Anleitung
- Vorbereitung der Füllung:
- Schneide die Gewürzgurken längs in Viertel. Schäle die Zwiebeln und schneide sie in Streifen. Das Gemüse für die Soße (Zwiebeln, Möhren und Sellerie) schälst und würfelst du klein.
- Rouladen vorbereiten:
- Lege das Fleisch nebeneinander auf ein großes Brett und decke es locker mit Frischhaltefolie ab. Klopfe die Rouladen vorsichtig mit dem Fleischklopfer oder einem kleinen Stieltopf gleichmäßig platt, das macht sie zarter.
- Würzen und Füllen:
- Würze die Rouladen auf beiden Seiten mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver. Bestreiche jede Oberseite mit Senf und belege sie mit einer Scheibe Speck. In die Mitte gibst du die Gurken- und Zwiebelstreifen.
- Rouladen rollen und fixieren:
- Schlage zuerst die Seiten leicht nach innen und rolle die Rouladen dann straff von unten nach oben auf. Zur Fixierung nutze Küchengarn, Rouladennadeln oder Klemmen.
- Anbraten:
- Heize Butterschmalz im großen Schmortopf stark an. Brate die Rouladen rundherum scharf an, um schöne Röstaromen zu bekommen. Nimm sie wieder aus dem Topf und stelle sie beiseite.
- Gemüse anschmoren und Soße ansetzen:
- Gib das vorbereitete Gemüse (Zwiebel, Möhren, Sellerie) in den Topf und brate alles 3 bis 5 Minuten bei mittlerer Hitze an. Rühre das Tomatenmark unter und lass es ganz leicht mitrösten.
- Abgießen und schmoren:
- Gieße mit Brühe oder Fond auf und lege die Rouladen zurück in den Topf. Schmoren sie nun mit Deckel bei kleiner Hitze 1,5 bis 2 Stunden weich. Alternativ kannst du sie auch im Ofen garen.
- Gargrad testen:
- Prüfe mit einer Gabel: Wenn das Fleisch ganz weich ist und von allein von der Gabel gleitet, sind die Rouladen fertig. Ansonsten die Garzeit verlängern.
- Soße vollenden:
- Nimm die Rouladen heraus. Die Soße durch ein Sieb in einen anderen Topf gießen und das Gemüse leicht auspressen. Nach Wunsch das Gemüse auch in die Soße geben und pürieren. Speisestärke mit Gurkenwasser anrühren und die Soße damit sämig binden. Abschmecken nicht vergessen.
- Rouladen zurück zur Soße:
- Lege die Rouladen wieder ein und serviere sie direkt oder bewahre sie gut gekühlt auf. Ein Tipp: Ein Klecks saure Sahne kurz vorm Servieren gibt der Soße einen frischen Dreh.

Ich liebe besonders das Zusammenspiel aus Speck, Gurke und Senf in der Füllung. Die Gurken geben einen besonderen Geschmack, den ich schon als Kind geliebt habe. Ich erinnere mich, wie Oma immer den Topf geöffnet hat, und der Duft sofort alle an den Tisch gerufen hat!
Aufbewahrung und Haltbarkeit
Im Kühlschrank halten sich Rouladen in Soße luftdicht verschlossen bis zu 3 Tage. Sie lassen sich hervorragend portionsweise einfrieren – das Aroma bleibt wunderbar erhalten. Beim Aufwärmen die Soße eventuell mit etwas Brühe verlängern, so bleibt alles schön saftig.
Zutaten ersetzen: Variationen
Anstelle von Rinderrouladen kannst du auch dünne Kalbsschnitzel oder sogar Putenfleisch verwenden. Vegetarisch gelingt das Gericht mit großen Pilzen und einer herzhaften Füllung aus geräuchertem Tofu, Gewürzgurken und Senf.
Serviervorschläge
Am besten schmecken Rinderrouladen klassisch mit Kartoffelpüree, Knödeln oder Salzkartoffeln und Rotkohl. In manchen Regionen werden Butterspätzle oder gedünstetes Gemüse dazu gereicht.
Kultureller Hintergrund
Rinderrouladen haben eine lange Tradition in der deutschen Hausmannskost, vor allem im Süden und Westen Deutschlands. Schon seit Generationen gelten sie als Festtagsgericht und wurden oft zu Geburtstagen oder Feiertagen serviert – ein echter Klassiker aus Omas Küche.
Saisonale Anpassungen
Im Herbst kannst du die Soße mit Pilzen oder etwas Wurzelgemüse variieren. Im Frühling passen Bärlauchstreifen gut in die Füllung, im Winter sorgen Kürbiswürfel im Gemüse für ein besonderes Aroma.

Mit diesem Rezept hast du die perfekte Grundlage für ein echtes Familienhighlight. Die Vorfreude aufs erste Abschneiden, egal ob zu Weihnachten, an Geburtstagen oder einfach mal so am Wochenende – daran merkt man, dass manche Klassiker nie aus der Mode kommen.
Fragen & Antworten zu Rezepten
- → Wie bekomme ich die Rouladen besonders zart?
Das Fleisch sollte dünn geklopft und lange genug geschmort werden, bis es sich leicht mit der Gabel zerteilen lässt.
- → Welche Beilagen passen zu Rinderrouladen?
Klassisch werden Kartoffeln, Kartoffelklöße oder Rotkohl gereicht. Auch ein grüner Salat passt sehr gut dazu.
- → Kann ich die Rinderrouladen vorbereiten und aufwärmen?
Ja, sie schmecken am nächsten Tag sogar noch besser. Rouladen lassen sich gut aufbewahren oder einfrieren.
- → Ist es möglich, die Soße zu verfeinern?
Sie können die Soße am Ende mit einem Löffel saurer Sahne oder etwas Sahne verfeinern – das macht sie besonders cremig.
- → Was mache ich, wenn die Soße zu dünn ist?
Einfach mit etwas in Wasser angerührter Speisestärke abbinden. Gut umrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.